04.05.16
Sechster Frankfurter Demografiekongress
Die Mensch-Maschine – Rückblick auf den 6. Demografiekongress
Interessant, wie ein Musikalbum von Kraftwerk aus den späten 1970er Jahren als Vorlage für einen globalen Trend im 21. Jahrhundert herangezogen werden kann. Und wie damals Synthesizer Einzug in die Musikwelt erhielten, sind es heute die digitalen Möglichkeiten von Industrie 4.0, die unsere Gesellschaft und Wirtschaft beeinflussen. Und wo bleibt da der Mensch?

v.l.n.r.: Dr. Josephine Hofmann, Leiterin Competence Center Business Performance Management am Fraunhofer-Institut, Prof. Dr. Mathias Müller, Präsident der IHK Frankfurt am Main, Magdalena Münstermann, Prokuristin und Mitglied der Geschäftsleitung bei der Bernd Münstermann GmbH & Co. KG, Karl-Heinz Schulz, Geschäftsführender Gesellschafter Mandelkern Marketing & Kommunikation GmbH, , Prof. Dr. Frank E.P. Dievernich, Präsident der Frankfurt University of Applied Sciences und Carsten Brzeski, Chefvolkswirt der ING-DiBa AG.
Unter dem Motto „FrankfurtRheinMain – 4.0 im Licht der Zukunft“ beleuchteten wir Licht- und Schattenseiten der Digitalisierung der Arbeitswelt. Fangen wir mit den Schatten an, damit wir uns schnell dem Positiven widmen können. Carsten Brzeski, Chefvolkswirt der ING-DiBa illustrierte in seiner Keynote deutlich, dass die Roboter nicht irgendwann kommen – sie sind schon da. Und das nicht nur in der einfachen Fertigung. Das Besondere an 4.0 ist der Angriff auf den Mittelstand. Sie können uns das Kochen abnehmen, journalistische Tätigkeiten – ja sogar der Job des Volkswirten selbst könnte irgendwann von vollautomatischen Programmen ersetzt werden. Kein schönes Szenario. Zumindest nicht für Herrn Brzeski und seine Kollegen.
Eine wirkliche Entwarnung konnte auch seitens der Wissenschaft nicht gegeben werden. Dr. Josephine Hofmann vom Fraunhofer Institut gab in der zweiten Keynote zu bedenken, dass wir uns von tradierten Vorstellungen wie: „Lern `was Gescheites, dann hast du einen sicheren Job“ verabschieden müssen. Aber: Die Digitalisierung hat auch viele positive Seiten – wie beruhigend. Beginnend bei flexibleren Arbeitskonzepten bis hin zu neuen Möglichkeiten, die Arbeit menschenfreundlicher zu gestalten. Was es dafür braucht, sind vor allem mutige Entscheidungen und passende rechtliche Rahmenbedingungen.
Industrie 4.0 im Praxistest
Wie mutig sind denn die Unternehmen in FRM? Oder befindet sich die Metropolregion noch im analogen Dornröschenschlaf? Und wer sagt überhaupt, dass die Zukunft nicht auch analog erfolgreich sein kann? Reflexionen dazu gab’s im Bistrotalk mit Magdalena Münstermann, einer gestandenen Mittelständlerin aus dem – nomen est omen – Münsterland sowie Prof. Dr. Frank E.P. Dievernich, Präsident der Frankfurt University of Applied Sciences.
In drei Foren ging es dann am Nachmittag um Aspekte agiler Arbeit, digitalisierter Produktionsmöglichkeiten im urbanen Raum, einer für die heutige Zeit angemessenen Willkommenskultur und und und. Im Mittelpunkt dabei stets der Mensch. Mal als kreativer Treiber (eine Belegschaft, die sich selbst steuert und keine Regeln von oben bekommt), mal als Bremser (nämlich dann, wenn sich die mentalen Grenzen mit den geografischen decken).
Was dabei herauskommt? Viele Hausaufgaben für die Region 4.0. Aber wir lernen ja fürs Leben, nicht wahr? Und auch das galt in den 1970ern schon – bleibt also alles anders.
Wer mehr über den Kongress und seine Referenten erfahren möchte, schaut auf unserer Demonetzseite vorbei und lässt sich inspirieren. Bis zum nächsten Jahr – am 28. März 2017 nämlich!
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