Generalkonsulat der republik korea in frankfurt

Der Soundtrack eines weltoffenen Korea

von Sven Safarow Sven Safarow

Das Gyeonggi Sinawi Orchestra kommt nach Frankfurt am Main: ein kultureller wie musikalischer Austausch zur Feier der deutsch-koreanischen Freundschaft.

Nicht oft bekommt man die Gelegenheit, eine musikalische Welt, die uns auf den ersten Klang fremd erscheint, kennenzulernen und sich intensiv mit ihr auseinanderzusetzen. Als wir vom koreanischen Generalkonsulat die Chance bekamen, ein Konzert des hochkarätigen Gyeonggi Sinawi Orchestra zu bewerben, ist genau das eingetreten.

Die Beschäftigung mit dem Orchester unter dem Dirigenten Won Il konfrontierte uns im Vorfeld mit den offensichtlichen Fragen: Wie klingt eigentlich Korea? Wie klingt ein Land, das auf der einen Seite eine hypermoderne Wirtschaftsmacht und technologischer Vorreiter und auf der anderen Seite tief in seinen Traditionen verwurzelt ist?

Interessanterweise gibt das Orchester darauf eine ziemlich genaue Antwort: Der scheinbare Gegensatz von Tradition und Moderne, Vergangenheit und Zukunft, Osten und Westen löst sich in der Musik auf. Gegensätze fusionieren, Zeiten kollidieren, Kulturen begegnen sich: ein formales Experiment, aber auch ein inhaltliches Statement.

Das Gyeonggi Sinawi Orchestra bewegt sich zwischen koreanischer Klassik und westlicher Avantgarde. Aus dieser Reibung entsteht interkultureller Dialog und vor allem: lebendige Musik.

 

Alte Musik für eine neue Welt

Das Orchester wurde 1996 gegründet. „Der im Namen des Ensembles auftauchende Begriff Sinawi bezeichnet einen Improvisationsstil, der seine Wurzeln in der traditionellen koreanischen Musik hat. Mit diesem Stil wurden ursprünglich schamanische Riten des alten Koreas begleitet. Er entstand zuerst in den südwestlichen Provinzen Chungcheong und Jeolla, ist heute aber weit verbreitet. Das traditionelle Sinawi-Ensemble besteht aus sechs Instrumenten: zwei oboenartigen Instrumenten (Piri), einer Kniegeige (Haegeum), einer Querflöte (Daegeum) und den beiden Trommeln Janggu und Buk. Das Gyeonggi Sinawi Orchestra erweitert dieses Format durch weitere traditionelle Instrumente wie die Saiteninstrumente, Gayageum und Geomungo.“ (Prof. Frank Böhme, Hochschule für Musik und Theater Hamburg)

In einem Beitrag für die Sendung „Musikland Hessen“ auf hr2 hebt der Darmstädter Kompositionsprofessor Il-Ryun Chung nicht nur die historischen Instrumente des Orchesters hervor, sondern auch den originellen Einsatz von Geräuschen, verzerrten Tönen und rauen Klängen, der sowohl den Spielraum der Musiker als auch den Erfahrungsraum der Zuhörer erweitert. 

Dirigent Won Il hat nicht nur die Leitung des Orchesters inne, er ist auch Bambusflötist, Perkussionist und Filmkomponist. Tatsächlich erinnern seine Bearbeitungen und Kompositionen stark an Filmmusik. Man kann durchaus behaupten, dass das Ensemble den Soundtrack eines weltoffenen Korea kreiert, das uns einlädt, seine Kultur unmittelbar erfahrbar zu machen – doch nicht ohne eine Brücke zu schlagen zwischen spezifischen koreanischen Klangwelten und westlichen Hörgewohnheiten.

Der Auftritt des gefeierten koreanischen Orchesters ist ein Jubiläumskonzert zur Feier der deutsch-koreanischen Beziehungen: Dieses Jahr markiert den 140. Jahrestag der diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Korea, die 1883 offiziell aufgenommen wurden.

 

GYEONGGI SINAWI ORCHESTRA

29. Juni 2023 I 20:00 Uhr I Alte Oper Frankfurt

19:15 Uhr I Konzerteinführung von Prof. Il-Ryun Chung

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