Plädoyer für die duale Ausbildung

Überfüllte Hörsäle und verwaiste Schraubstöcke

Ihr Ansprechpartner: Karl-Heinz Schulz Karl-Heinz Schulz

Die duale Berufsausbildung ist ein wesentliches Element des deutschen Bildungssystems – und ein Erfolgsmodell. Sie steht jedoch vor einer ganzen Reihe von Herausforderungen, und zwar auch im Hinblick auf den drohenden Fachkräftemangel. Veränderungen sind also dringend notwendig. Dies schreibt unser Geschäftsführer Karl-Heinz-Schulz in der Verantwortung Zukunft. 

Im sogenannten Fortschrittsbericht der Bundesregierung, der im Januar veröffentlicht wurde, zeigt sich: Etliche Indikatoren entwickeln sich in die richtige Richtung, seitdem sich das Kabinett auf ein Konzept zur Fachkräftesicherung verständigt hat: mehr Ältere, mehr Frauen, mehr Menschen mit Migrationshintergrund in Beschäftigung.

Aber da ist etwas, was uns bei dieser Debatte immer schnell auf den Boden der Tatsachen zurückholt: der demographische Wandel. Egal, wie man rechnet: 2031, wenn die meisten Babyboomer in Rente sind, werden mit hoher Wahrscheinlichkeit einige Millionen Menschen als Erwerbspersonen fehlen. Deshalb plädiert auch Andrea Nahles, Bundesministerin für Arbeit und Soziales, für mehr Fachkräfte aus dem Ausland. Da ist nämlich noch Luft nach oben. Deutschland ist immerhin zweitbeliebtestes Einwanderungsland.

Aber was ist mit der Jugend? Alles bestens, sagt auch hierzu der Fortschrittsbericht. Die Zahl der Studienanfänger ist erneut gestiegen. Begannen im Jahr 2000 noch 33,5 Prozent eines Jahrgangs ein Studium, waren es 2013 schon über 50 Prozent. Und mit der Politik freut sich die OECD. Propagiert sie doch schon seit einer gefühlten Ewigkeit, dass wir mehr Akademiker brauchen, um uns als wettbewerbsfähige Wissensnation zu behaupten. Auch für die jungen Menschen, pflichten viele Bildungsforscher bei, rechnet sich das. Denn statistisch gesehen ist ein abgeschlossenes Studium immer noch der beste Garant gegen Arbeitslosigkeit. Und vor allem: gegen niedrigen Verdienst.

 Aber muss das auch so bleiben? In Spanien etwa geht diese Rechnung nicht mehr auf. Die Jugendarbeitslosigkeit liegt bei über 50 Prozent, darunter ein hoher Prozentsatz akademisch gebildeter junger Leute. Was es dort nicht gibt: das duale Ausbildungssystem. Und Deutschland exportiert es neuerdings dorthin.

Auch in der deutschen Wirtschaft sind nicht unbedingt die Akademiker das knappe Gut, von den High Potentials einmal abgesehen. Das zeigen beispielsweise die Fachkräftemonitore der Industrie- und Handelskammern. Danach fehlen zunehmend solche Spezialisten, die nicht von der Uni kommen, sondern von der Berufsschule. Insgesamt haben 2014 schon 53.000 Menschen weniger die Schulen verlassen als im Jahr zuvor. Parallel ging die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträ- ge deutlich zurück. Zu Beginn des Ausbildungsjahres 2014 wurden 37.000 unbesetzte Lehrstellen gemeldet. Und von denen, die eine Ausbildung beginnen, bricht laut einer Hochrechnung der Bundesagentur für Arbeit jeder und jede vierte ab.

Angebot und Nachfrage passen nicht zusammen

Mit anderen Worten: Die Hochschulen werden geflutet, die Schraubstöcke verwaisen. Angebot und Nachfrage passen nicht mehr zusammen. Was oft genauso wenig zusammenpasst: Bewerber und Unternehmen. Denn nicht nur, dass sich immer weniger junge Menschen für die angebotenen Ausbildungsplätze bewerben, diese gelten auch immer häufiger als nicht ausbildungsreif. Dies macht sich zum Beispiel oft an schlechten Mathematikkenntnissen fest. Klar, die Guten gehen ja auch an die Uni. Zusammengefasst hört sich das nach einem harten Abstiegskampf für die duale Ausbildung an. International gefeiert als Rückgrat des deutschen Exportwunders, scheint sie zu Hause massiv zu schwächeln ...

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